Sommergrüße und Herzmeditation

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Sat Nam,
der Sommer ist da mit all seinen Erkenntnissen und Ernüchterungen, seinen Polaritäten und seinen Fliehkräften.

Dharma Singh sitzt in seinem neu eingerichteten Büro, unsere Baustelle ist soweit vorangeschritten, dass wir Dinge in die neue Wohnung räumen und uns langsam einrichten.
Wer hätte gedacht dass unsere viermonatige Auszeit sich in eine Inzeit verwandelt, wir anstatt zu reisen so viel zu Hause sind wie schon lange nicht mehr. Wer hätte gedacht, dass die jährlichen Events wie Deutsches Yogafestival, Europäisches Yogafestival, Weißes Tantra, Stufe 3 Mela und unser Sommercamp alle abgesagt werden oder sich auf online verschieben.

Die Vereinzelung nimmt zu

Die Fliehkräfte fühlen sich stark an, so hat gerade mal wieder eine langjährige Yogalehrerin ihren Abschied von Kundalini Yoga bekannt gegeben. Ein langgeschätzter Yogakollege hat mitgeteilt, dass er nur noch seine eigenen Yogasets unterrichtet. Die Vereinzelung nimmt zu.

Der Effekt wäre: in 10-20 Jahren gibt es dann so viele Ausblühungen und Stile, dass sich die SchülerInnen nicht mehr weltweit auf eine Form beziehen können. Noch mehr an einen Lehrer mit seinem Stil gebunden wären. Selbst vielleicht immer gleich ihren eignen Stil entwickeln. Wäre das gut oder schlecht? Noch ist es uns wichtig, Teil der internationalen Gemeinschaft zu belieben. Die Familie nicht zu verlassen solange sie in Bewegung ist und um die neue Ausrichtung ringt, einen Trauer- und Vergebungsprozess gemeinsam beschreitet.

Die Untersuchung zu Yogi Bhajan von „an olive branch“ hat bestätigt, dass er menschlich kontrollierend, aggressiv, subversiv und sexuell übergriffig und in diesem Sinne auch kriminell war. Gleichzeitig hat er uns teachings hinterlassen, die zum Teil genial sind und die wir weiter nutzen können, die gleichzeitig aber nicht mehr unreflektiert wiedergegeben werden können. Das Neue ist, dass sich alle langjährig Praktizierenden, alle Ausbilder und Leadtrainer darüber klar sein dürfen, dass es jenseits von Yogi Bhajan 60 Jahre Erfahrung mit dem Kundalini Yoga gibt und es gilt aus dieser Erfahrung zu unterrichten. Es gilt auch mit dieser Erfahrung dazu beizutragen dass Kundalini Yoga sich zu einem Yoga der gemeinsamen Sangat entwicken darf.  Tarn Taran Singh hat in seiner Abschiedsrede am Europäischen Yogafestival sehr weise gesagt, er war 40 Jahre lang Papagei von Harbhajan Singh, er hat Dinge einfach wiederholt.

Was kommt also jetzt?

Die Zeit der Papageien ist vorbei! Die Zeit der Kundalini Yoga Dinosaurier nach Yogi Bhajan ebenfalls. Die Zeit von einem Markenwert mit Bezug auf Bild und Zitaten von Yogi Bhajan ebenfalls. Die Zeit der großen Events scheint auch auf absehbare Zeit verschoben zu sein. Was kommt also jetzt ?

Wir wollen uns hier von Prana Jio aus klar positionieren: wir werden weiterhin Kundalini Yoga als Yoga des Bewusstseins anbieten und vertreten. Wir wollen, bevor wir etwas an den Teachings ändern, genügend Zeit und Austausch mit unseren internationalen KollegInnen haben. Wir wollen vernetzt bleiben in der internationalen Sangat und an dem Änderungs- und Emanzipationsprozess als FeministInnen (obwohl ich, Dharma Singh, nicht so ganz weiss, ob ich nicht eher ein Humanist bin ) mitwirken.

Das nächste T T E C, an dem international alle Ausbilder gebeten sind teilzunehmen, geht vom 20.-22.9.2020 (online). Dort soll z.B. geklärt werden, ob weisses Tantra Teil der Kundalini Yogalehrer Ausbildung bleibt.

Auf die wichtigen Werte beziehen

Noch ein Wort zu Corona. Eine Journalistin hat mir gestern mit Tränen in den Augen mitgeteilt, dass sie völlig entsetzt ist über ihren unkritischen Berufsstand. Dass ein einzelner Robert-Koch Instituts Papst unser Leben bestimmt und in Atem hält (hinter der Maske).

„Mir ist die physische Präsenz von Menschen um mich herum wichtig, unmaskiert und echt.“ Dharma Singh

Wir sind aufgerufen kritisch und echt diese Herausforderung zu meistern. Dharma Singh selbst findet es ok, das Menschen sterben, das ist Teil des Lebens. Es ist wichtiger den Sterbenden gut zu begleiten als ihn zu isolieren. Wir haben auch keine Angst davor krank zu werden und/oder gesund zu bleiben. Die physische Präsenz von Menschen um uns herum ist uns wichtig, unmaskiert und echt. Wir möchten, dass wir nicht Papageien sind, weder von Yogi Bhajan noch von einer Mainstream Presse, sondern uns auf die wichtigen Werte beziehen. Begegnung auf Augenhöhe, unmaskiert und grenzübergreifend mit angewandtem Bewusstsein.

Mit Mut für Menschenwürde und Mitgefühl

Gleichzeitig kann es nicht sein, dass wir uns mit rechtem Gedankengut in eine Reihe stellen. Das ist gegen jede Humanität. Wir als Yogis stehen für Menschlichkeit, Mitgefühl und Barmherzigkeit. Als Kundalini Yogis und Yogis stehen wir zusätzlich auch dafür, unser Leben und unsere Identität dafür mit einzusetzen Arme und Schwache, die sich selbst nicht schützen können zu schützen. Ihnen Nahrung zu geben und ein Bett. Uns dafür einzusetzten, dass diese Grundbedürfnisse für jeden Menschen erfüllt werden. So wie die Welt sich gerade darstellt, kann das vermutlich auch bedeuten, dass wir uns in den nächsten Jahren mehr positionieren und mit Mut für Menschenwürde und Mitgefühl eintreten dürfen.

In dieser Woche würde unser Sommercamp stattfinden. Es ist  dem Zusammenspiel von Corona und unsere Nichtanwesenheit durch die 4 Monate Sabattical zum Opfer gefallen.

Seva Manjoti Kaur, unsere Küchenseva Queen vom letzten Jahr, macht nun solange das Camp gegangen wäre, eine Herzzentrums-Meditation… wer will macht mit!

Meditation für das Herzzentrum

11-31 Minuten: Einfache Haltung, Hände in Gebetshaltung, so hoch dass die Spitze des Mittelfingers auf Höhe des 3. Auges sind. Die Augen schauen auf der gleichen Stelle in dich selbst hinein. Unterarme parallel zum Boden.

Es heilt dein Herz und beruhigt es.

Viel Freude dabei Sat Nam
Dharma Singh und Karta Purkh Kaur

 

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